La Réunion & Madagaskar (2011)
Mit Zwischenstopp in Jasmins zweite Heimat
La Réunion
Ach, war das etwas Spezielles: La Réunion, eine Insel im Indischen Ozean, französisches Staatsgebiet, 12 Stunden Flug ab Paris und man ist noch immer im selben Land. Am anderen Ende der Welt und man bezahlt noch immer mit Euro. Tropisches Gebiet und man fährt noch immer Renault.
Kaum angekommen, mussten wir dann auch bereits schon zittern, denn so einen Renault zu kriegen war gar nicht mal so einfach. Sobald wir jeweils unser (vor allem Philippe's) Alter angegeben haben, wurden wir von den Autovermietungen abgewimmelt. Letzter Autovermieter, letzte Hoffung: OHNE ALTERSANGABE! Und siehe da; prompt hatten wir unseren fahrbaren Frosch.
Schon auf der Fahrt zum Hotel in Boucan Canot kamen wir ins Schwärmen. Die Insel war üppig grün, die Küste glänzte dafür mit strahlend weissen Stränden mit kristallklarem, blauem Wasser, genauso, wie man es sich im Paradies vorstellt. Da tat auch das erste Rückwärtsparkieren auf der Insel - direkt in einen Parkpfosten - keinen Abbruch.
Während des ganzen Aufenthalts war das Wetter sehr speziell: Am Strand und der Küste entlang hatten wir stets blauen Himmel, Richtung Berge (Vulkane) aber, bildeten sich Wolken, welche sich auch kaum aufzulösen schienen. Auch der Temperaturunterschied zwischen Meereshöhe und 1800 m.ü.M. war so markant, dass Jasmin nach ein paar Erinnerungsfotos wieder schnellstmöglich runter zur Küste fahren wollte. Philippe war sofort bereit und startete die Renault Clio Rallye ins Tal.
Kulinarisch ist die Insel Réunion seinem Mutterland um einiges überlegen: frischer Fisch, Meeresfrüchte und eine Jahresration an Enten wurden verschlungen. Und da es bei den Franzosen üblich ist, erst ab ca. 19.00 Uhr zu Abend zu essen, genossen wir bis dahin jeweils einige Ti-Punch Cocktails um die Wartezeit zu verkürzen. Nach 5 aufregenden Tagen ging es dann weiter über den Indischen Ozean nach Nosy Bé, Madagaskar.
Madagaskar
So, da waren wir nun. In Madagaskar, auf Nosy Bé, in Jasmins zweiter Heimat, bei Tante Edith mit ihren Hunden und "ihrem" schmucken Hotel Belle Plage. Es waren zwei wundervolle Wochen, in denen Philippe zum ersten Mal das "richtige" Afrika kennenlernen konnte.
Bereits der Anflug war traumhaft, man wusste gar nicht so recht, ob man nun im Meer oder auf der Piste aufsetzt. Es folgte ein sehr herzlicher Empfang mitsamt Blumenketten. Das Hotel, in dem Jasmin zwei Jahre lang gearbeitet hatte, war wunderschön. Sehr besonders waren die grossen Zimmer und speziell unseres, mit der für Fotos perfekt da"liegenden" Palme direkt vor der Veranda. Aufwachen, sich die Augen reiben und direkt auf's Meer blicken, was will man mehr? Natürlich feines Essen!! Und das gab es auch jeden Tag: frische Früchte, Fische (für Philippe vor allem Tintenfische) oder auch mal ein madagassisches Gericht. Lecker war es immer, was Chef hingezaubert hatte.
Die Stadt Andoany, oder umgangsprachlich auch Hellville genannt, hat zwar nicht wirklich viele kulturelle Sehenswürdigkeit, dafür umso mehr kulturelle Unterschiede zu bieten, die ca. 30'000 Einwohner verwandeln die Stadt in einen sehr bunten und lebhaften Platz zum Einkaufen oder auch um lecker zu essen.
Ein weiteres Highlight war die Lemuren-Fütterung. Diese Art von Primaten, die ausschliesslich in Madagaskar leben, kennt man vor allem als King Julien aus den Madagaskar-Filmen. Sie gibt es aber auch in der Wildnis, z.B. auf Nosy Bé. Am richtigen Ort, direkt am Rande des Dschungels und mit einigen Bananen ausgerüstet, kommen die genauso schüchternen wie hungrigen Affen ganz nahe und fressen einem sprichwörtlich aus der Hand um kurz darauf wieder in Sicherheit zu gehen.
Bei einem Ausflug auf die Nachbarinsel Nosy Sakatia genossen wir eine Inselrundfahrt mit privatem Skipper, einen kurzen aber genüsslichen Aufenthalt an einem verlassenen Strand sowie eine Besichtigung des Inneren der kleinen Insel.
Kurz vor der Insel starteten wir den ersten gemeinsamen Schnorchelversuch: er scheiterte nach gefühlten 10 Sekunden im Wasser an Philippes Quallen-Phobie. Den zweiten, erfolgreicheren, Versuch hatten wir auf Sansibar, mehr dazu könnt ihr hier nachlesen.
Nach dem Besuch und dem leckeren Mittagessen in Ann-Christines (eine gute Kollegin von Edith) Hotel ging es zurück auf Nosy Bé, mitsamt Gecko auf Ediths Arm.
Die etwa vierstündige Quadtour war ein absoluter Top-Ausflug. Die Insel könnte man nicht besser erkunden, sogar Krokodile haben wir im Urwald an einem stillen Gewässer entdeckt. Unser einziger Fehler war, keine Vorsoge gegen die Moskitos zu treffen, denn in eben diesem Urwald hat es selbstverständlich nicht wenige davon. Naja, wir waren zwar mit hunderten Stichen übersäht, aber das Erlebnis war jedes Kratzen wert.
Eine zweistündige Bootsfahrt von Nosy Bé in Richtung Südwesten und man ist an einem der schönsten Strände der Welt, auf der Insel Nosy Iranja. Der Sand ist so weiss, dass er anfangs ziemlich blendet, durch die Reflektion. Das Wasser ist sauber wie eine Badewanne. Nirgends sieht man den Unterschied zwischen Ebbe und Flut so gut wie auf Nosy Iranja, denn die Insel besteht eigentlich aus zwei Teilen; auf dem einen wohnen die Einheimischen und sind quasi Selbstversorger und auf dem anderen Teil ist eine Luxus-Lodge stationiert. Bei Ebbe sind beide Teile miteinander verbunden, bei Flut kann man nur schwimmend oder im Boot von der einen zur anderen Seite gelangen.